Team-DM Jugend am 13. September in Leverkusen

Zusammen sind wir stark! (Foto: Dirk Gantenberg)

Bei der Team-DM am 13. September sicherte sich die Mannschaft der StG Rhede-Sonsbeck mit 10.729 Punkten bei der weiblichen U16 sensationell die Deutsche Meisterschaft. In Leverkusen steigerten sich die Athletinnen aus Rhede und Sonsbeck gegenüber der Qualifikationsrunde um mehr als 450 Punkte und verwiesen damit die Favoritinnen aus Düsseldorf und Berlin auf die Plätze.

Genau 20 Jahre nach dem Gewinn der Bronzemedaille durch die Schülerinnen A des LAZ Rhede stand wieder ein Team mit Rheder Athletinnen im Finale um die Deutsche Meisterschaft der Mannschaften. Der gemeinsame Erfolg der StG Rhede-Sonsbeck beschert dem LAZ Rhede zudem den 50. DM-Titel der Vereinsgeschichte! Auch damals wurden die Athletinnen des LAZ Rhede von Ely Niehaus und LAZ-Stützpunktleiter Jürgen Palm trainiert.

Am 1. Mai hatten sich die Athletinnen bei einem Qualifikationswettkampf, der ebenfalls in Leverkusen ausgetragen wurde, mit 10.269 Punkten als sechstbeste Mannschaft Deutschlands für das DM-Finale qualifiziert. Als Medaillenkandidaten wurden deshalb die Teams des ART Düsseldorf, der StG Südwest Berlin und des TSV Bayer 04 Leverkusen gehandelt. Doch von der ersten bis zur letzten Disziplin zeigten sich die 13- bis 15-jährigen Athletinnen aus Rhede und Sonsbeck motiviert bis in die Haarspitzen und wollten ein Wörtchen bei der Medaillenvergabe mitreden.

Nach dem 3000-m-Lauf rangierte die StG Rhede-Sonsbeck bereits an Position zwei, hinter Berlin, die mit Mila Klein eine Ausnahmeläuferin in ihren Reihen hatten. Doch Lea Topp (Sonsbeck) und die erst 13-jährige Sophie-Maria Wölk (Rhede) liefen in 10:39,82 und 11:17,24 Minuten die zweit- und viertschnellsten Zeiten. Durch die DM-Achte Katrin Schnaak (Rhede) und Karolina Lohre (Sonsbeck) zog die StG Rhede-Sonsbeck bereits nach dem Kugelstoßen an Berlin vorbei. Katrin Schnaak stieß die 3kg auf 11,71 Meter und Lohre auf 10,99 Meter.

Im Hürdensprint holten dann mit Jarla Schlütter (13,04s) und Fiona Brun (13,15s), zwei LAZ-Athletinnen, die Punkte für das Team. Schlütter stellte damit erneut ihre enorme Vielseitigkeit unter Beweis und Brun meldete sich nach einwöchiger Krankheitspause mit einer persönlichen Bestzeit zurück. Im Speerwurf bauten dann die Sonsbecker Mehrkampftalente Emma Noack und Karolina Lohre mit Tagesbestweiten von 37,76 und 37,53 Metern den Vorsprung weiter aus. Ein Punktepolster, das dringend erforderlich war, um insbesondere den ART Düsseldorf auf Distanz zu halten.

Der Vorsprung schmolz dann nach dem 100-m-Lauf wieder etwas zusammen. Hier hatten erneut Fiona Brun (13,40s) und die Sonsbeckerin Lenja Ingendahl (13,46s) wichtige Punkte geholt, aber Düsseldorf die deutlich schnelleren Zeit erzielt. Mit starke Leistungen im Diskuswurf verschafften dann Katrin Schnaak und Lenja Ingendahl (26,33m) dem Team etwas Luft. Besonders Katrin Schnaak glänzte als Zweite mit einer Weite von 33,44 Metern. Im Hochsprung holte Düsseldorf wieder auf, wobei erneut Karolina Lohre (1,53m) und Emma Noack (1,50m) den Rückstand in dieser Disziplin etwas in Grenzen halten konnten.

Eine kleine Vorentscheidung brachte der 800-m-Lauf. Hier waren mit Jarla Schlütter, Marie Knipping und Emelie Paß gleich drei LAZ-Athletinnen am Start. Im schnellsten Lauf hielt sich Schlütter optimal an ihre Renntaktik. Mit gleichmäßigem Tempo lief sie bis zur 600-Meter-Marke und hatte so die nötigen Reserven, um den Angriff einer Leverkusener Läuferin zu kontern und diese auf den letzten Metern noch zu überholen. Mit erstklassigen 2:19,87 Minuten lief Schlütter die schnellste Zeit aller Läuferinnen. Dem stand im zweiten Lauf Marie Knipping kaum nach und lief als Siegerin dieses Laufes in2:26,30 Minuten die drittschnellste Zeit aller Teilnehmerinnen. Auch sie konnte sich gegen die starken Mittelstrecklerinnen aus Leverkusen und Berlin durchsetzen. Emelie Paß lief im dritten Lauf in 2:46,37 Minuten auf Platz vier.

In ihrer dritten Einzeldisziplin, dem Weitsprung, holte Fiona Brun mit einer Weite von 4,68 Metern die Punkte für das Team. Noch weiter sprang Lenja Ingendahl, die 5,03 Meter erzielte. Der Vorsprung gegenüber Berlin und Düsseldorf betrug vor der abschließenden 4×100-m-Staffel umgerechnet zwei bis drei Sekunden. Da Düsseldorf jedoch die amtierenden Deutschen Meisterinnen mit der Staffel sind und Berlin ebenfalls eine deutlich schnellere Saisonbestzeit vorzuweisen hatte, blieb es spannend bis zum Schluss.

Als Startläuferin wechselte Katrin Schnaak sicher auf Fiona Brun, die auf der Gegengerade mächtig Tempo machte. Doch der Wechsel auf Jarla Schlütter war knapper, wie er kaum sein konnte. Nicht einmal einen halben Meter vor dem Ende des Wechselraumes hatte Schlütter das Staffelholz in der Hand. Beim letzten Wechsel lief Lenja Ingendahl etwas zu spät los und es ging wieder Zeit verloren. Als dann noch die gelbe Fahne eines Kampfrichters hoch ging, wurde es still im Lager der StG Rhede-Sonsbeck. Doch nach Auswertung des Laufes stand fest, dass die Leverkusener Staffel den Wechsel verpatzt hatte und deshalb die Fahne hochging. In soliden 51,69 Sekunden rettete das Team 75 Punkte gegenüber Düsseldorf über die Ziellinie.

Anschließend durfte ausgelassen gejubelt werden. Die vielen mitgereisten Eltern und Fans sorgten für beste Stimmung auf der Tribüne und bei der anschließenden Siegerehrung. Die seit 2008 bestehende Startgemeinschaft der beiden Leichtathletikhochburgen vom Niederrhein und dem Westmünsterland hat mit dem DM-Titel nach mehreren Medaillengewinnen bei der männlichen Jugend, das Tüpfelchen auf das i gesetzt. „Es war eine unglaublich tolle Stimmung in der Mannschaft, die durch den Einsatz der Eltern und Fans gefördert wurde“, zeigte sich Palm begeistert. Zusammen mit dem SV Sonsbeck soll es dann auch noch eine Meisterfeier für die sechzehn Athletinnen geben.

Ergebnisse

Eindrücke der Team-DM Jugend (Fotos von Dirk Gantenberg):