Deutsche Leichtathletikmeisterschaften U16/U23 2025 vom 4.-6. Juli in Ulm
Bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften der U16 und U23 in Ulm sprang Enie Dangelmaier im Weitsprung auf erstklassige 6,54 Meter und errang damit die Bronzemedaille bei den Frauen U23.
Gleich in ihrem ersten Versuch zeigte Dangelmaier, dass sie ihr Saisonziel, die Teilnahme an der U23-EM in Bergen, in die Tat umsetzen kann. Bei leichtem Rückenwind pulverisierte sie ihre bisherige Bestmarke von 6,23 Meter und landete erst nach 6,42 Metern im Sand! Im weiteren Verlauf des Wettkampfes spielte dann der zunehmend auffrischende Wind eine große Rolle, so dass die meisten Versuche zwar für die Meisterschaft gewertet wurden, aber keinen Einzug in die Bestenliste finden.
Sechs weitere Springerinnen der diesjährigen U23-DM reisten mit persönliche Bestweiten von 6,46 bis 6,84 Metern nach Ulm und machten damit den Weitsprung der U23 zur Top-Disziplin der Meisterschaft. Die Olympiateilnehmerin Laura Raquel Müller musste leider bereits nach dem Einspringen aufgrund einer Muskelverletzung passen und fällt womöglich für den Rest der Saison aus.
Unbeirrt von dem Geschehen um sie herum und den Leistungen der Konkurrenz sprang Enie Dangelmaier von Versuch zu Versuch weiter und landete im vierten Durchgang, vom begeisterten Publikum angefeuert, bei 6,54 Metern. Erst im fünften Durchgang wurde sie von der späteren Siegerin Libby Buder (Bergedorf) von Platz 1. verdrängt. Buder, die in dieser Saison bereits mehrfach die U23-EM-Norm geschafft hat, sprang mit etwas zu viel Rückenwind 6,67 Meter weit. Im sechsten Durchgang traf dann auch Samira Attermeyer das Brett und erreichte mit einem starken Rückenwind von +3,5 6,66 Meter.
Enie Dangelmaier hatte die Chance, als letzte Springerin im letzten Versuch zu kontern, doch nach fünf gültigen Versuchen von 6,38 Metern und mehr war der sechste Versuch ungültig. Sicher war ihr jedoch die Bronzemedaille mit einem Vorsprung von 10 Zentimetern auf Sandrina Sprengel. Kurz vor der Heimfahrt erfolgte dann ein Anruf des DLV und Enie Dangelmaier wurde zur Einkleidung für die U23-EM in Bergen gebeten. Leider vorerst nur als Ersatzspringerin, da nur die beiden Erstplatzierten der DM sicher nominiert werden. Der dritte Platz wird dann intern durch den DLV vergeben. Die glückliche Dritte ist Finja Köchling (Frankfurt), die in Ulm mit ihrer Tagesbestweite von 6,27 Metern (+2,7) nur auf dem sechsten Platz landete, aber bereits Anfang Mai eine Weite von 6,51 Metern erzielt hatte.
Wie Dangelmaier absolvierte auch Gerrit Visser seinen letzten Wettkampf in der Juniorenklasse. Der Hammerwerfer, der seit drei Jahren in den USA trainiert, wurde in Ulm von seinem langjährigen Trainer Werner Niehaus gecoacht. Mit einer guten Weite von 55,92 Metern erreichte Visser den Endkampf der besten acht Werfer, wo er am Ende auf dem 7. Platz landete. „Enie und Gerrit vertreten gemeinsam das LAZ Rhede hervorragend bei Deutschen Meisterschaften von der U16 bis zur Frauen- und Männerklasse. Bisher hat Gerrit zweimal Silber für Rhede geholt, heute war Enie mit Bronze an der Reihe“, zollt LAZ-Stützpunktleiter den Vorzeigeathleten des LAZ Rhede großen Respekt.
Da in Ulm erstmals die U23- und die U16-DM gemeinsam ausgetragen wurden, waren mit Marie Knipping, Katrin Schnaak, Jarla Schlütter und Fiona Brun auch vier talentierte Nachwuchsathletinnen des LAZ Rhede in Ulm am Start.
Den Auftakt machte Marie Knipping, die sich bei hochsommerlichen Temperaturen im 3000-Meter-Lauf der W15 auf einen starken 11. Platz kämpfte. In 11:22,22 Minuten lief sie ihre bisher zweitschnellste Zeit und konnte sich gegenüber ihrer Meldeplatzierung um drei Ränge verbessern. „Marie hat sich extra eine Kühlweste angeschafft und sich sehr professionell auf ihre erste Deutsche Meisterschaft vorbereitet“, berichtet Palm
Die Mehrkämpferin Katrin Schnaak hatte sich als Zehnte der Meldeliste die Finalteilnahme im Kugelstoßen der W15 zum Ziel gesetzt. Gleich im ersten Versuch stieß Schnaak die 3-kg-Kugel auf gute 12,15 Meter. Damit erreichte Schnaak als Achte den Endkampf, wo sie im vierten Versuch noch einen Zentimeter weiter stieß (12,16m). Damit war auch ihre Wurftrainerin Ely Niehaus zufrieden, die jedoch noch viel Potenzial für weitere Steigerungen bei ihrer Athletin sieht.
Zum Abschluss der sehr stimmungsvollen und gelungenen Meisterschaftstage von Ulm standen dann die 4×100-m-Staffeln auf dem Programm. Hier war die Startgemeinschaft Rhede-Sonsbeck mit einem Staffelquartett bei de weiblichen U16 vertreten. Die LAZ Athletinnen Katrin Schnaak, Fiona Brun und Jarla Schlütter liefen zusammen mit Lenja Ingendahl vom SV Sonsbeck. Im ersten von sechs Zeitläufen belegten sie in 51,20 Sekunden den sechsten Platz und konnten sich gegenüber ihrer Meldeplatzierung leicht verbessern.
„Es war ein spannendes und sehr erfolgreiches Meisterschaftswochenende für das LAZ Rhede und neben der Bronzemedaille von Enie und den guten Platzierungen haben wir viel Motivation für die kommende Trainingsarbeit mitgenommen,“ stellt LAZ- Stützpunktleiter Jürgen Palm zufrieden fest.

Enie Dangelmaier, Katrin Schnaak, Jarla Schlütter und Fiona Brun (v.l.) hatten allen Grund zur Freude nach dem erfolgreichen Wettkampf. Im Hintergrund: Jürgen Palm, Werner und Ely Niehaus. (Foto: Christian Dangelmaier)
Enies Sprung auf den Bronzerang (Fotos von Imke Sumfleth):